Erfolgreiche Luther-Tour durch die USA

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In der Morgan Library & Museum in New York ging Ende Januar die letzte Schau der Ausstellungsreihe „Here I stand…“ zu Ende. Seit Oktober 2016 war das Ausstellungsprojekt an den drei Standorten in New York, Atlanta und Minneapolis zu sehen.

In seinem Atelier in Halle/Saale restaurierte Peter Schöne im Frühjahr 2016 den
spätgotischen Schalldeckel der Holzkanzel aus der Andeaskirche in Eisleben. Die Kanzel – von der nachweislich auch Martin Luther mehrfach predigte – war eines von rund 450 Exponaten, die bei der umfangreichen Luther-Ausstellung in den USA gezeigt wurden.
Unter der Überschrift „Here I stand…“ waren sie in New York, Minneapolis und
Atlanta nacheinander in drei Sonderausstellungen zu sehen.
Foto: Hendrik Schmidt/dpa

 

Für die Ausstellungsreihe wurden hochkarätige Leihgaben aus mehreren deutschen Museen in die USA gegeben, darunter Gemälde und Exponate, die in engem Zusammenhang zum Leben und Wirken des Reformators Martin Luthers (1483-1546) stehen. Insgesamt 227 Exponate stammten aus Sachsen-Anhalt, ein überwiegender Teil davon war erstmals außerhalb des Bundeslandes zu sehen.

 

Mit den drei einander inhaltlich ergänzenden Ausstellungen, in denen die meisten Exponate zum ersten Mal in den USA gezeigt wurden, gelang es, Aufmerksamkeit auf das Geburtsland der Reformation zu lenken und gleichzeitig auf das Reformationsjubiläum einzustimmen.

Die USA-Ausstellung hat nicht zuletzt Mittel für die Restaurierung von für die Ausstellung vorgesehenen Objekten freigesetzt, womit ein dauerhafter Vorteil in Deutschland verbleibt. Die authentisch erhaltene Lutherkanzel aus der Kirche St. Andreas in Eisleben etwa konnte vor Ausstellungsbeginn dank einer Spende aus den USA in Höhe von 65 000 Euro vollständig restauriert werden, eine dringlich erforderliche Maßnahme zu ihrer dauerhaften Erhaltung.

 

Die Schau „Here I stand…“ wurde bereits seit September 2012 unter der Federführung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle sowie in enger Abstimmung mit der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt konzipiert und organisiert. Die Realisierung des Projektes wurde durch die maßgebliche finanzielle Unterstützung des Auswärtigen Amts ermöglicht. Es steht unter der Schirmherrschaft von Außenminister Frank-Walter Steinmeier.

 

Insgesamt rund 195 000 Besucher haben seit der Eröffnung der Reihe im Oktober 2016 die drei Ausstellungen in New York, Minneapolis und Atlanta besucht. Zum Besuchermagneten entwickelte sich die Sonderausstellung in Minneapolis. Hier nutzten allein 111 000 Menschen die Gelegenheit, Leben und Werk Martin Luthers sowie das kulturhistorische Umfeld der Reformation kennenzulernen. Um den Besucherandrang bewältigen zu können, musste das Minneapolis Institute of Art (MIA) deshalb erstmals in seiner Geschichte auch montags seine Türen öffnen. Die Ausstellungsreihe wurde in den USA von einem enormen Medienecho begleitet.

 

Anlässlich des Reformationsjubiläums freute sich Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff über das enorme Interesse in den USA: „Der überwältigende Erfolg von ‚Here I stand…‘ hat gezeigt, dass Luther auch nach 500 Jahren noch bewegt – und zwar nicht nur die Menschen in Mitteldeutschland. Als Ursprungsland der Reformation hat Sachsen-Anhalt den Löwenanteil der Ausstellungsreihe bereitgestellt. Deshalb freue ich mich besonders über das erhebliche Interesse an den Kulturschätzen unseres Landes. ‚Here I stand…‘ hat die Amerikaner neugierig auf das Leben und Werk Martin Luthers gemacht und ihr Interesse an den Originalschauplätzen der Reformation geweckt. Die Schau in den USA war beste Werbung für das Land Sachsen-Anhalt. Zudem ist sie ein positives Signal für die anstehende Nationale Sonderausstellung ‚Luther! 95 Schätze – 95 Menschen‘. Ich bin überzeugt: Auch diese Ausstellung wird einen großen Zuspruch finden.“