Der Sand wird knapp

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„Das gibt´s wie Sand am Meer“ sagt man so dahin, wenn man meint, dass etwas in fast unendlicher Fülle vorhanden ist. Doch der Spruch täuscht.
Sand wird knapp, denn die herkömmlichen Sandgruben und Flussbetten sind fast alle ausgeschöpft. Reichlich vorhanden ist Wüstensand, doch der eignet sich nicht für die Bauwirtschaft. Und deren Sandhunger wird von Tag zu Tag größer.

Sand ist fast überall enthalten. Geschmolzen zu Glas findet sich Siliziumdioxid, aus dem ein Großteil der Sandvorkommen besteht, auch Wein, in Wasch- und Reinigungsmitteln, Zahnpasta oder Kosmetika.

Sand enthält Minerale und Metalle wie Silizium, Thorium, Titan oder Uran.

Ohne hochwertigen Sand gäbe es keine Mikrochips und damit keine Computer, Geldautomaten oder Handys.

Seit rund 150 Jahren wird Sand mit Zement zu Beton vermischt und zusammen mit Stahl verbaut

200 Tonnen Sand braucht man für ein mittleres Haus.
3000 Tonnen für ein größeres Haus, zum Beispiel ein Krankenhaus,
30 000 Tonnen Sand für einen Kilometer Autobahn.

Der weltweite Sandverbrauch beträgt mehr als 15 Milliarden Tonnen pro Jahr.
Nach Luft und Wasser ist Sand das meistverbrauchte Wirtschaftsgut der Welt.

Alle leicht und kostengünstig zugänglichen Vorkommen sind ausgeschöpft.

Ein Großteil des Sandbedarfs wird deshalb vom Meeresgrund geholt.

Mehrere Tausend schwimmende Sandfabriken pumpen mit riesigen Saugarmen jeweils bis zu
400 000 Kubikmeter Sand am Tag vom Meeresboden.

Wind und Wellen gleichen die Löcher aus, wodurch Sand von den Stränden nachrutscht und Inseln verschwinden. Vor Indonesien sind 25 Inseln von der Landkarte gestrichen.