In der Überschrift steckt eine ganze Menge Provokation. Natürlich ist die Energiewende eine Jahrhundertaufgabe, von der keiner genau weiß, wie sie organisiert werden kann. Der Ausstieg aus der Atomenergie ist prinzipiell richtig, aber er war bereits mit einem genauen Zeitplan vereinbart. Gleichzeitig haben die Anreize für die Erneuerbaren Energien zu einem Wildwuchs geführt, der durch erhebliche Disproportionen gekennzeichnet ist. Sachsen-Anhalt gehört mit zu den Bundesländern, in denen die „Erneuerbaren“ sich mit atemberaubender Geschwindigkeit entwickelt haben. Viel zu schnell, meinen Experten, denn mitunter weiß man schon nicht mehr, wo man die erzeugten Energiemengen lassen soll.
In anderen Bundesländern hat man sich Zeit gelassen, nach anderen Alternativen gesucht. Auf diese Weise ist ein Nord-Süd-Gefälle der Energieversorgung entstanden, das eine ganze Reihe von Problemen erzeugt.
Und da kommt die „lange Leitung“ ins Spiel. Um die Leitungen geht es nämlich, die den Strom aufnehmen können. Lang sind sie von den Kilometern her, aber lang sind auch die Planungsvorläufe. Ganz abgesehen davon, dass kaum jemand die Hochspannungsmasten vor seinem Haus haben will. Und dann ist da noch die Europäische Union, die Forderungen zur effizienten Verwendung von Energie hat. Energiemanagement heißt das Zauberwort aus Brüssel. Das alles verursacht immense Kosten, die sich wohl auf der Stromrechnung jedes einzelnen wiederfinden werden.
Die Energiewende hat also eine Fülle von „Baustellen“ und die Architekten dazu sind relativ ratlos. Mehr dazu auf den Folgeseiten.