Glaswerk nun fest in indischer Hand

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Die indische Firma Hindusthan National Glass & Industries Ltd übernimmt die Agenda Glas AG in Gardelegen und sorgt damit für ein Aufatmen unter den Mitarbeitern.

Baumaschinen haben sich bei Gardelegen in den altmärkischen Sandboden gegraben. Sie schaffen die Voraussetzungen für die Errichtung einer neuen Lagerhalle des Glaswerkes HNG Global. Auf 24 000 Quadratmetern Fläche sollen künftig Flaschen auf ihre Auslieferung warten. Ein elf Hektar großes Grundstück ist angekauft worden, um die Fertigungskapazitäten der Glashütte ausbauen zu können.

Josef F. Bockhorst, Geschäftsführer von HNG Global, kontrolliert mit dem indischen Mitarbeiter Akula Sreerammamurthy (r.) die Qualität von gerade produzierten Glasflaschen.

Foto: IMG
Nach der Firmeninsolvenz im vergangenen Jahr stehen alle Signale wieder auf Grün. Der Prozess der Neustrukturierung des Unternehmens ist in seinen wesentlichen Teilen abgeschlossen. Geschäftsführer Josef F. Bockhorst zeigt sich zufrieden.
„Der Standort ist unstrittig. Unsere logistisch exzellente Lage zu Sand- und Sodavorkommen in Sachsen-Anhalt hat sich bewährt und die Rettung des Betriebes erleichtert“, sagt er. Die entstehende Autobahn A14 verbessere die Verkehrsanbindung zudem deutlich.

Seit August 2011 ist die Hindusthan National Glass & Industries Ltd. (HNG) aus Indien neue Eigentümerin der einstigen Agenda Glas AG Gardelegen. Zwölf Tage nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens waren bereits alle Weichen für den Neuanfang gestellt und alle Verträge unterschrieben. Mit Investitionen in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro soll in kürzester Zeit die Produktion ausgeweitet und das Unternehmen in die Gewinnzone geführt werden. Die Agenda Glas AG investierte bereits insgesamt rund 48 Millionen Euro in Gelände und Anlagen.
Ingenieure und Facharbeiter aus Indien wurden sofort nach Sachsen-Anhalt geschickt, um eines der modernsten Glaswerke der Welt fit für den Markt zu machen. Ihnen begegnet man nach wie vor auf Schritt und Tritt in der Fertigung.
Die Pläne für den Ausbau des Werkes werden schrittweise umgesetzt. Zusätzliche Technik hilft, weniger Ausschuss und damit effektiver zu produzieren. 600 000 bis 800 000 Flaschen werden gegenwärtig am Tag hergestellt. Zudem lobt Josef F. Bockhorst die massive Unterstützung von Landes- und Kommunalpolitik sowie der Nord/LB und der Investitionsbank von Sachsen-Anhalt. Alle hätten in der Zeit der Insolvenz zu den Gardelegern gehalten.

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