Lauf der Phantasie am Captains-Tisch

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Mit einer solchen Reaktion auf unser Titelbild der Ausgabe Oktober mit Star Trek und Captain Picard hatten wir eigentlich nicht gerechnet. Offenbar gibt es sehr viel mehr Anhänger dieser Fernseh-Kultserie, als wir dachten. Das Telefon stand nicht still und der E-Mail-Postkasten war jeden Tag übervoll. Eine Geschichte, die von unserem Leser Jens Hoferichter aus Magdeburg, hat uns besonders beeindruckt. Er war Gast in der Redaktion und brachte uns auch das Bild für diesen Beitrag mit.

Captains Table
Von links nach rechts: Benjamin Lafayette Sisko, gespielt von Avery Brooks ist kommandierender Offizier der von den Cardassianern verlassenen Raumstation Deep Space Nine, unser Leser Jens Hoferichter, Kathryn Janeway, gespielt von Kate Mulgrew, ist Captain an Bord der Voyager und Jean-Luc Picard, gespielt von Patrick Stewart, ist der kommandierende Offizier der Enterprise-D und der Enterprise-E. – Foto:Jens Hoferichter

aspekt: Herr Hoferichter, wie schafft man es, zusammen mit allen legendären Captains der Star Trek-Serien auf einem Foto zu erscheinen?

Jens Hoferichter: Das Foto ist auf einer Star Trek-Convention vor knapp zwei Jahren in Düsseldorf entstanden. Die findet jedes Jahr statt und gehört zu den größten Science Fiction Conventions in Europa.

aspekt: Und da trifft man dann all die Stars aus den unzähligen Folgen der Serien?

Jens Hoferichter: Meist nicht so nah, wie ich. Aber ich habe mir das nicht ganz billige Vergnügen gegönnt, am Captains table teilzunehmen. Das ist praktisch eine Veranstaltung innerhalb der Convention, bei der man dann seinen Idolen ganz nahe sein kann.

aspekt: Und wer nimmt an einer solchen Convention teil?

Jens Hoferichter: Das sind dann schon mal knapp Tausend Leute, die aus ganz Europa „einfliegen“ – Beamen funktioniert ja leider noch nicht – , um sich zu treffen, auszutauschen und natürlich auch die Schauspieler zu sehen. In London gibt es auch noch eine Convention, aber die in Deutschland ist schon die bedeutendste.

aspekt: Was fasziniert so an diesem Science Fiction-Thema?

Jens Hoferichter: Das sind mehrere Gründe. Zum einen ist es natürlich die Sehnsucht nach unbekannten Welten, die dem Menschen seit jeher innewohnt. Hinzu kommt der freie Lauf der Phantasie zu technischen Möglichkeiten, von denen übrigens viele Ideen Jahrzehnte später in der Realität umgesetzt wurden. Und ganz wichtig: Es geht nicht vor allem um Kampf und Action, sondern um moralischen Anspruch und Respekt vor fremden Denk- und Lebensweisen. Diese Werte, verbunden mit wichtigen philosophischen Ansätzen, sind vielleicht gerade für unsere Zeit besonders wichtig.