Harz erobert den Gipfel der Touristenbeliebtheit

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Sachsen-Anhalt war auch im laufenden Jahr ein Anziehungspunkt für Gäste aus dem In- und Ausland. Wie schon 2009, wurde auch im ersten Halbjahr 2010 ein Plus bei den Übernachtungen verzeichnet. Die  Zahl wuchs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozent auf rund 3,15 Millionen an. Besonders häufig kamen ausländische Gäste, deren Zahl um 9,3 Prozent angestiegen ist. Dies ist ein Indiz dafür, dass die im vergangenen Jahr krisenbedingt zurückgegangene Nachfrage aus dem Ausland allmählich wieder steigt, resümiert das jährliche Tourismusbarometer des Ostdeutschen Sparkassenverbandes.

Auch im ersten Halbjahr dieses Jahres zeigten die Übernachtungszahlen in Sachsen-Anhalt ein leichtes Plus von 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bundesweit ergaben die Übernachtungen im ersten Halbjahr 2010 ein Plus von 2,7 Prozent.
Trotz dieser leicht positiven Nachfrageentwicklung machte das wirtschaftlich schwierige Umfeld der Wirtschafts- und Finanzkrise auch vor Sachsen-Anhalt nicht Halt und traf den Tourismus ebenso wie alle anderen Branchen.

Die Mehrzahl der Bundesländer war 2009 vom Einbruch des Incoming-Tourismus betroffen. In Sachsen-Anhalt ging die Auslandsnachfrage um 6,1 Prozent bei den Übernachtungen in gewerblichen Betrieben und auf Campingplätzen zurück. Bis auf das Reisegebiet „Magdeburg-Elbe-Börde-Heide“ (+2,2 Prozent) verzeichneten alle übrigen Regionen Sachsen-Anhalts Einbrüche der Auslandsnachfrage. Den größten Rückgang mußte die Altmark mit einem Minus von 34,5 Prozent verkraften, doch war der Anteil der Gäste aus dem Ausland hier mit 2,3 Prozent insgesamt recht gering.
Dank der verhältnismäßig geringen Bedeutung der Auslandsnachfrage (6,5 Prozent Anteil an allen Übernachtungen) und einem Plus von 1,2 Prozent bei den Inlandsübernachtungen gelang es in Sachsen-Anhalt, den Rückgang der ausländischen Touristen mehr als zu kompensieren.
In Sachsen-Anhalt gehören die Niederlande (22 Prozent), Dänemark (11 Prozent), Polen (sechs Prozent), Österreich und die Schweiz (je fünf Prozent) sowie die USA (vier Prozent) zu den wichtigsten Herkunftsländern internationaler Gäste.
Im Reisejahr 2010 zog der Ausländertourismus in Sachsen-Anhalt spürbar an. Im ersten Halbjahr verzeichnete Sachsen-Anhalt 9,3 Prozent mehr Übernachtungen ausländischer Gäste als im Vorjahreszeitraum und lag damit etwa im bundesweiten Trend von 9,4 Prozent. Sachsen-Anhalt kam mit einer Ausnahme vergleichsweise gut durch das Krisenjahr. Fast alle Regionen verzeichneten ein Plus bei den Übernachtungen in gewerblichen Betrieben und auf Campingplätzen von 2008 auf 2009, die Altmark konnte mit +4,4 Prozent an die Steigerungsraten der letzten Jahre anknüpfen, wenn auch auf etwas geringerem Niveau und als Region mit dem geringsten Übernachtungsvolumen (0,5 Mio.) in Sachsen-Anhalt. Halle/Saale-Unstrut (+2,7 Prozent), der Harz (+1,5 Prozent) und die Region um Magdeburg (+1,4 Prozent) schlossen das Jahr 2009 ebenfalls mit leichten Übernachtungszuwächsen ab. Mit 2,6 Millionen Übernachtungen steht der Harz immer noch deutlich auf Platz Eins der Beliebtheitsskala aller sachsen-anhaltinischen Reiseregionen vor Magdeburg, Elbe-Börde-Heide (1,4 Millionen) und Halle, Saale-Unstrut (1,2 Millionen). Allein Anhalt-Wittenberg stellte sich mit einem Minus von 6,7 Prozent als Verlierer heraus und kommt 2009 noch auf 0,95 Millionen Übernachtungen.
Im ersten Halbjahr 2010 verzeichnen die Reisegebiete Sachsen-Anhalts mehrheitlich Zugewinne bei den Übernachtungen. An der Spitze der Reisegebiete stehen Halle, Saale, Unstrut mit 4,1 Prozent Zuwächsen bei den Übernachtungen gefolgt von Magdeburg, Elbe-Börde-Heide (+2,4 Prozent), Altmark (+1,1 Prozent) sowie Harz und Harzvorland (+0,2 Prozent). Allein im Reisegebiet Anhalt-Wittenberg gingen die Übernachtungen um 0,4 Prozent zurück, während dort die Zahl der Gästeankünfte allerdings um 0,1 Prozent leicht zunahm. Im ersten Halbjahr 2010 schrieb das Beherbergungsgewerbe in Sachsen-Anhalt diesen Negativtrend fort. Das Beherbergungsgewerbe meldet einen Umsatzrückgang von zehn Prozent, die Gastronomie, verzeichnen moderate Umsatzverluste von 5,7 Prozent. Bundesweit verlor das Beherbergungsgewerbe im ersten Halbjahr 2010 gegenüber dem Vorjahreszeitraum 0,5 Prozent Umsatz und die Gastronomie verzeichnete ein Umsatzminus von 1,2 Prozent.
Die Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe blieb mit +0,1 Prozent  nahezu konstant. Flexible Arbeitszeitmodelle und durch die schlechte Ertragslage bedingte Kosteneinsparungen verstärkten jedoch auch in Sachsen-Anhalt den Trend von der Vollzeit- zur Teilzeitbeschäftigung. So erfolgte der Anstieg der Teilzeitbeschäftigten um 2,9 Prozent überwiegend zu Lasten der Vollzeitbeschäftigten (-2,6 Prozent). Das wird nicht ohne Einfluss auf die Servicequalität bleiben.