Mit „Zauberwatte“ gegen Ölkatastrophen

_______________________________________


Ein Wasserglas verschmutzt mit 50 Milliliter Altöl, drei Gramm DEUREX Pure „Zauberwatte“ dazu, vier Minuten warten, und wie von Geisterhand ist das verschmutzte Wasser wieder klar. Was wie ein Zaubertrick klingt, ist die Entdeckung eines Bindemittels, dass die von BP so ersehnte Lösung im Golf von Mexiko bringen könnte, um die Ölkatastrophe einzudämmen.


„Es war eine zufällige Entdeckung“, erklärt  Projektleiterin Susanne Jenke, die sich gerade um die deutschland- und europaweite Markteinführung von Deurex® Pure kümmert. „Beim Versuch, ein neues mikronisiertes Wachs für unsere Kunden in der Lack- und Farbenindustrie herzustellen, hielten wir diese watteähnliche, weiße Substanz in den Händen und stellten fest, dass sie hervorragend Öl aufsaugt.“Diese Entdeckung wurde bei der DEUREX Pure GmbH in Elsteraue in Sachsen-Anhalt bereits Anfang des Jahres gemacht und zum Patent angemeldet – lange bevor die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko ihren Lauf nahm. „Wir haben zunächst an den Einsatz bei Feuerwehren,Tankstellenbetreibern, Flussmeistereien und Hafenbetreibern gedacht. Überall dort, wo Öl mit Wasser in Berührung kommen und Schaden anrichten könnte“, sagt Susanne Jenke. An den Ölteppich im Atlantik hatte da noch niemand gedacht. Doch die „Zauberwatte“, so wird Deurex® Pure von den Mitarbeitern genannt, könnte tatsächlich eine entscheidende Lösung bringen. Vom unabhängigen Prüfinstitut DEKRA wird DEUREX® Pure eine äußerst hohe Bindekomponente bescheinigt. Einhundert Kilogramm Deurex® Pure können mehr als 600 Liter Öl binden. Um allerdings im Golf von Mexiko wirklich helfen zu können, wäre es am effektivsten, eine Produktionsstätte in den USA zu bauen, um den kostspieligen Transport von DEUREX® Pure zu umgehen. „Denn zur Bekämpfung des Ölteppichs würden ungeheure Mengen anfallen und dafür brauchen wir einen Partner, der sich auch finanziell beteiligt“, sagt Marketingexperte Torsten Rödiger. DEUREX® Pure kann aber auch bei Verschmutzungen durch Diesel, Lösungsmittel wie Toluol oder Tenside und Alkohole eingesetzt werden. Und: Die Watte – verpackt in netzartige Säcke oder Schläuche – geht vollgesogen nicht unter und kann so jeder Zeit abgefischt werden. Der Einsatz ist ohne Probleme auf rauer See möglich und hinterlässt keine Rückstände im Wasser.Derzeit denken die Entdecker sogar über eine Wiederverwertbarkeit der Watte nach, die ein weiterer Pluspunkt in Sachen Kundenservice wäre. Bei der schon jetzt großen Resonanz ist die Produktion von Pure als zweites Standbein von DEUREX nicht ausgeschlossen. Denn es kommen täglich Anfragen zur „Zauberwatte“ im Industriepark in Elsteraue an. „Gerade kam eine Mail aus China“, erzählt Torsten Rödiger. „Ein  Geschäftsmann, der nach Lösungen für die Katastrophe in seinem Heimatland sucht.“ In der Hafenstadt Dalian haben Fischer tausende Liter Öl von der Meeresoberfläche abgeschöpft. Nach Schätzungen von Greenpeace sollen hier mehr als 60.000 Tonnen Rohöl ins Meer geflossen sein.

Neben den jährlich in Elsteraue produzierten 6000 Tonnen mikronisierten Wachsen für die Industrie könnten die mehr als 60 Mitarbeiter in naher Zukunft auch die „Zauberwatte“ Deurex® Pure  produzieren. Denn Gefahr ist im Verzug, allein im Golf von Mexiko schwimmen nach Schätzungen 780 Millionen Liter Öl.  „Beim Einsatz von Pure bleibt kein Rückstand im Wasser. Umweltfreundlicher geht es also nicht“, erklärt Projektleiterin Susanne Jenke.

Seit mehr als zehn Jahren hat die Firma DEUREX ihre Zelte im Chemie- und Industriepark Zeitz in Elsteraue in Sachsen-Anhalt aufgeschlagen. Der Standort im Länderdreieck Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen bietet ideale Ansiedlungsbedingungen. Ob per Schiene, Autobahn oder Luftweg – der Flughafen Leipzig liegt 40 Kilometer entfernt – sind alle Transportmöglichkeiten nutzbar. Kein Wunder, dass  mehr als die Hälfte der komplett erschlossenen Fläche von 232 Hektar bereits belegt ist. Das Spektrum der Geschäftsfelder reicht von der Produktion von Adipinsäure, der Produktion von hochwertigen Grundölen in einer Altölraffinerie, über die Herstellung von Klebstoffen für verschiedene Anwendungen bis hin zur Produktion von Spezialwachsen für die Papier- und Kosmetikindustrie. Bis zum heutigen Tag wurden 87 Millionen Euro in die internationalen Standards entsprechende Infrastruktur investiert.

Umweltschonende Technologien, Netz- und Pipelineverbindungen, die den Bedürfnissen der Investoren entsprechend modular erweitert werden können, garantieren den Unternehmen eine bedarfsgerechte Versorgung. Zurzeit stehen noch 75 Hektar freie Flächen zur Verfügung.

Dagmar Perschke