15 Minuten für die Zukunft als Apotheker

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„Wie sollen junge Menschen heute Berufe kennenlernen, wenn sie wenig bis gar keine Gelegenheiten haben, über Praktika oder Ferienjobs in den Berufsalltag einzutauchen. Sie kennen zumeist nur die Berufe ihrer Eltern und Verwandten und leben letztendlich wie in einer eigenen Blase.“

Frank Zacharias übergibt Unterlagen an die Sekundarschüler.
Foto: Pohl

„Daher nutze ich jede sich bietende Gelegenheit, die Berufe in einer Apotheke vorzustellen“, erzählt Frank Zacharias, Inhaber der Schlossapotheke in Gommern. So nahm der Apotheker Anfang September am Berufsinformationstag der Schulen in Gommern teil. Insgesamt acht 9. und 10. Klassen der Sekundarschule sowie die 10. Klassen des Gymnasiums hörten ihm interessiert zu und konnten einen kleinen Einblick in die Arbeitswelt einer Apotheke erhalten.

„Die Resonanz auf diese Veranstaltungsart ist ziemlich gut. Hier habe ich Gelegenheit, etwa 160 Schüler für einen Beruf in der Apotheke zu interessieren. Über die Eltern oder Großeltern erhalte ich später in der Apotheke eine Rückinformation, dass zumindest meine Erläuterungen bei den Schülern angekommen sind. Und der eine oder andere Praktikant hat sich auch schon mal zum Schnuppern in der Apotheke beworben“, zeigt sich Frank Zacharias erfreut, dass seine Informationen nicht ins Leere laufen. Etwa 15 Minuten hat der engagierte Pharmazeut Zeit, die Sekundarschüler für eine Ausbildung zum Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) und die Gymnasiasten für den Apothekerberuf zu begeistern. Und das ist gar nicht so einfach.
So handelt es sich bei der PTA-Ausbildung um eine Berufsfachschulausbildung, in der für weitere zwei Jahre die Schulbank gedrückt werden muss, bevor es dann für ein sechsmonatiges Praktikum in die Apotheke geht. Das Pharmaziestudium dauert vier Jahre, daran schließt sich ein einjähriges Praktikum an. Am Ende steht die sogenannte Approbation als Apotheker, die Voraussetzung für die Ausübung des Berufes. Auch die Grundvoraussetzung für beide Berufe, gute Noten in Chemie, Physik, Biologie und Mathematik, überzeugte leider nicht so viele Schüler. Die Aussage aber, dass es viele Arzneimittel mit fast gleichem Namen gibt, die man zudem kaum aussprechen kann, brachte die Schüler zum Schmunzeln.

Frank Zacharias: „Spätestens an dieser Stelle merken sie, wie wichtig eine hohe Kompetenz der Mitarbeiter in einer Apotheke ist, und welche Verantwortung sie tragen.“ Die Information, dass die Bundesagentur für Arbeit die Berufe in der Apotheke als Mangelberufe eingestuft hat, wird vielleicht den einen oder anderen Schüler für diese Berufsrichtung interessieren. „Immerhin ist die Nachfrage deutlich größer als das Angebot. Der Berufseinstieg ist also sehr gut und die Arbeitschancen bestens“, wirbt das Mitglied der Kammerversammlung der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt für seinen Beruf und entlässt zumindest die Neuntklässler mit der Aussage: Dann also bis zum nächsten Jahr!