Der Dreifach-Dreh im Harz



Der Schauspieler Felix Eitner (l-r) als Hauptkommissar Paul Kleinert, Wolke Hegenbarth als Klara Degen und Christoph Hagen Dittmann als Kriminalkommissar Tom Ollenhauer sowie Jan Niklas Berg als Kriminalmeister Jonas Wolter am Set zu Dreharbeiten für die Kriminalkomödie „Alles Klara“ in Blankenburg im Harz.
Foto: Jens Wolf/dpa

Zur Berlinale 2016 startete die Dreiländer-Initiative „Drehort Harz“. Mit der Initiative wollen die Länder Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen das Interesse der Filmschaffenden auf die Region im Herzen Deutschlands richten. Nach einem Jahr ziehen die Organisatoren eine erfolgreiche Zwischenbilanz: Neue Filme sind im Harz entstanden, und die Nachfrage nach Drehorten im Harz hält an.

 

„Der Harz ist ein idealer Drehort für Kino- und Fernsehfilme. Mit unserer Initiative werden wir die Sichtbarkeit dieses einzigartigen Standortes deutlich erhöhen“, zeigt sich Staatsminister Rainer Robra, Chef der Staatskanzlei und Minister für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt überzeugt. Im Rahmen der Initiative konnten die Filmförderungen nordmedia und Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) im Jahr 2016 gemeinsam die Verfilmung der Kindergeschichte „Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler, produziert von Claussen&Putz, sowie das Projekt „Die Hütte“ von Ostlicht Filmproduktion Weimar, unterstützen. Beide Projekte wurden maßgeblich in der Harz-Region gedreht.

 

Bereits in den vergangenen Monaten verzeichneten die Filmförderungen nordmedia und MDM einen Anstieg der Anfragen von Produzenten, im Harz zu drehen. „Da kommt richtig Leben in die sonst eher idyllische Region“, freut sich Staatssekretär Dr. Jörg Mielke, Chef der Staatskanzlei Niedersachsen. Auch die Harz-Kommunen konnten als Unterstützer der Initiative gewonnen werden. Sie erhoffen sich davon, mit vereinten Kräften die wirtschaftlichen und touristischen Vorteile von Filmproduktionen in der Region besser nutzen zu können. Im vergangenen Jahr haben nordmedia, MDM und der Harzer Tourismusverband gemeinsam einen Workshop zum Thema „Wegweiser zum Set“ angeboten, bei dem sich Vertreter von Ordnungsämtern und Wirtschaftsförderungen über die Rahmenbedingungen von Dreharbeiten informieren konnten. Das Angebot wurde gut angenommen. Auch der traditionelle Harzer Tourismustag im November 2016 rückte mit Vorträgen und Diskussionsrunden das Thema „Filmtourismus“ ins Bewusstsein der Teilnehmenden aus Städten und Gemeinden des Harzes.

 

„Ich freue mich, dass die Initiative im vergangenen Jahr erfolgreich angelaufen ist“, so Malte Krückels, Medienstaatssekretär in der Thüringer Staatskanzlei und Bevollmächtigter des Freistaats beim Bund. Auch wenn Thüringen geografisch nur in einen kleinen Teil des Harzes hineinreiche, so sei doch das Interesse der dortigen Kommunen am Thema „Drehort Harz“ und an einer länderübergreifenden Zusammenarbeit groß, so Krückels.

 

In 2017 wollen die Akteure die Initiative mit weiteren Angeboten fortsetzen. Geplant sind ein weiterer Workshop zum Thema „Potenziale für filmtouristische Angebote“ und eine Location-Tour, die Branchenexperten zu attraktiven und unverbrauchten Drehorten führen wird. Schließlich haben Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vereinbart, in ihren Landesvertretungen in Berlin auf die Initiative und den „Drehort Harz“ hinzuweisen.