In Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg ging die leistungsstärkste Windenergieanlage der Welt offiziell mit einem feierlichen Knopfdruck in Betrieb. Im November 2010 hatte der Anlagenbauer Enercon den knapp 200 Meter hohen Windkraftturm vom Typ „E 126“ auf seinem Firmengelände in Rothensee errichtet. Die Anlage wird von Enercon und den Städtischen Werken Magdeburg (SWM) gemeinsam betrieben.
Der Probebetrieb der „E 126“ lief schon seit Dezember 2010, nun wurde die Stromerzeugung mit dem riesigen Windrad auch offiziell gestartet. Im Industriegebiet Rothensee, direkt an der Autobahn A 2, wird damit gleich in mehrfacher Hinsicht Neuland betreten. So soll über ein Projekt namens „Greenport“ künftig der benachbarte Binnenhafen der Stadt komplett mit Ökostrom über die SWM versorgt werden. Enercon und SWM betreiben die Anlage in einer gemeinsamen Gesellschaft.
Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper nannte die Inbetriebnahme eine Stadtwerbung für den Klimaschutz. Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Pleye machte auf die steigende Bedeutung von Repowering-Projekten aufmerksam. Gemeint ist damit das Ersetzen von älteren Windkraftanlagen durch leistungsstärkere neue Windkrafttürme wie die „E 126“.
Mit einer Gesamthöhe von knapp 200 Metern ist die neue Windkraftanlage von Enercon die bislang größte weltweit. Die Turmhöhe beträgt 135 Meter. Der Rotordurchmesser umfasst 127 Meter. Imposant sind auch die Ausmaße des Fundamentes. Der Durchmesser beträgt 30 Meter, die Höhe etwa vier Meter. Um dem riesigen Windkraftrad Standfestigkeit zu geben, wurden 120 Tonnen Bewehrungsstahl im Fundament verbaut.
Bis November war die „E 112“-Anlage von Enercon, die unter anderem bei Egeln im Salzlandkreis steht, der höchste Windkraftturm in Sachsen-Anhalt. Er ist etwa 18 Meter kleiner als die „E 126“. Die Rothenseer Anlage setzt mit 7,5 Megawatt Maßstäbe in der Branche.